Vision Pro: Das ist Apples erstes AR-Headset
Zum ersten Mal seit Jahren hat Apple im Zuge eines Events ein „One more thing“ enthüllt: Die Apple Vision Pro ist ein Augmented-Reality-Headset, mit dem der Konzern in eine neue Produktkategorie einsteigt.
Nicht Reality Pro oder One, sondern Vision Pro: Mit dem Augmented-Reality-Headset will Apple die reale und digitale Welt „nahtlos“ miteinander verbinden. Laut Apple-Chef Tim Cook ist es „das erste Apple-Produkt, durch das man hindurchschaut und nicht auf das man schaut“.
Das Vision Pro soll Anfang 2024 erscheinen und soll 3.500 US-Dollar kosten. Zunächst soll es nur für den US-Markt bereitgestellt werden. Etwas zeitverzögert plant Apple das Headset auf weiteren Märkten zu lancieren.
Apple Vision Pro: Skibrille mit Sensoren und 4K-Displays
Die Vision Pro sieht aus wie eine Skibrille, mit der im Grunde alle Anwendungen genutzt werden können, die ihr von iPhones oder iPads kennt. Sie erzeugt eine virtuelle Welt in eurem Wohnzimmer, Büro, im Urlaub oder im Flugzeug.
Das Headset besteht aus einer Glasfront und einen Aluminiumrahmen, in dem sich fünf Sensoren, zwölf Kameras, das Display mit mehr als 4K-Auflösung – konkret 23 Millionen Pixel – und ein angepasster M2-Prozessor und ein spezieller R1-Chip befinden. Die Maske und der Riemen des Headsets sind mit Stoff gefüttert und modular aufgebaut.
Laut Apple können sie an eine Vielzahl von Gesichtsformen und Kopfgrößen anpasst werden. Der Kopfbügel ist zudem gerippt und formt sich um den Hinterkopf, wobei verschiedene Größen und Ausführungen des Bügels angeboten werden.
Damit das Headset von Brillenträger:innen genutzt werden kann, hat Zeiss spezielle optische Einsätze entwickelt, die magnetisch an den Gläsern befestigt werden. Das Gerät verfügt laut Apple über einen externen Akku mit einer Laufzeit von bis zu zwei Stunden und kann über ein „geschmeidiges, gewebtes Kabel“ angeschlossen werden, so dass es auch in eine Tasche passt.
Apple Vision Pro ist AR-first – unterstützt auch VR
Auch wenn Vision Pro VR-Inhalte unterstützt, ist das Headset primär als AR-Gerät konzipiert. Mit einem Drehknopf am Headset lässt sich zwischen erweiterter und vollständiger virtueller Realität wechseln. Einen Controller wie etwa bei Metas neuer Quest 3 oder Quest Pro sucht man vergebens: das Gerät kommt ohne Controller aus. Durch die vor euren Augen im Raum angeordneten App-Symbole scrollt ihr, indem ihr sie anseht.
Ihr könnt tippen, um auszuwählen und streichen, um zu scrollen, und auch per Sprachbefehle könnt ihr geben. Im Unterschied zu VR-Headsets sind die Träger:innen des Headsets nicht von den Menschen um Sie herum isoliert, so Apple. Das Headset zeigt eure Augen mit einem System namens „EyeSight“ durch die Brille an.
Wenn ihr euch im VR-Modus befindet, werden diese durch einen leuchtenden Bildschirm verdeckt, um mitzuteilen, dass ihr gerade nicht erreichbar seid. Ferner setzt das Gerät, wie im Vorfeld durchgesickert, Passthrough-Video, mit dem ihr eure reale Umwelt in voller Farbe sehen könnt.
Überdies könnt 3D-Objekte in den realen Raum projizieren. Diese könnte ihr mit den Händen bewegen und sogar Inhalte aus einem Nachrichten-Thread in die reale Welt ziehen.
Räumlich ist laut Apple auch der Sound, wenn ihr euch etwa in Facetime- oder Zoomcalls mit anderen Personen unterhaltet. Ihr könnt Spacial Audio nutzen, um beispielsweise Facetime-Teilnehmer:innen als Videokacheln im Raum anzuordnen. Weiter könnt ihr mit einer 3D-Kamera im Headset 180-Grad-Videos aufnehmen und wiedergeben.
Damit ihr in Videocalls ohne Headset gesehen werdet, wird bei der ersten Einrichtung ein Avatar eures Gesichts erstellt. Es stellt laut Apple eine natürliche Repräsentation eurer Mimik und sogar Handbewegungen dar. Wenn ihr mit Personen kommuniziert, die auch Vision Pros tragen, soll die Audioqualität eine räumliche Tiefe besitzen, die bei klassischen Videocalls nicht realisierbar sei
Das Headset lässt sich nicht nur mit vielen Apps wie Facetime, Zoom oder zum Schauen von Videos nutzen, sondern auch in Kombination mit diversem Bluetooth-Zubehör wie dem Magic Keyboard und dem Magic Trackpad. Es ermögliche zudem den die Kopplung mit einem Mac, um mit virtuellen Bildschirmen zu arbeiten. Durch unten gerichtete Kameras könnt ihr weiterhin eure Hände sehen, auch wenn sie eng am Körper liegen, um auf dem Magic Keyboard zu tippen.
Apple Vision Pro läuft mit VisionOS
Das Headset wird von einem neuen Betriebssystem names VisionOS angetrieben. Es vereine Apple zufolge die Erfahrungen aus den bisherigen Betriebssystemen und setzt sich aus mehreren Layern zusammen.
Apple hat das CoreOS mit verschiedenen Layern miteinander verbunden, durch die AR-Features resaöosiert werden. Für die App-Entwicklung erhalten Entwickler:innen wie bei bisherigen Betriebssystemen auch, diverse Hilfsmittel an die Hand, um schnell Anwendungen das AR-Headset zu realisieren.
Es ist unter anderem möglich, existierende Apps rasch in neue AR-Apps umzuwandeln, so Apple. Mit an Bord ist auch Microsoft, die die eigenen Apps auf Vision Pro hieven wollen.
Damit nur ihre Zugriff auf eure Daten habt, nutzt Apple eine Alternative zu Face ID, die sich Optic ID nennt. Das laut Apple sichere Authentifizierungssystem scannt die Iris „unter verschiedenen unsichtbaren LED-Lichtverhältnissen“ und analysiert diese dann mit den registrierten Optic-ID-Daten.
Wie eure Face-ID-Daten, werden die biometrischen Daten der Iris durch die Secure-Enclave geschützt. Die Optic ID-Daten eines Nutzers sind vollständig verschlüsselt, für Apps nicht zugänglich und verlassen niemals das Gerät, das heißt, sie werden nicht auf Apple-Servern gespeichert, so das Unternehmen.