Mac Pro mit Apple Silicon: Ein Blick auf die Konfigurationsmöglichkeiten
Mehr als 14.000 Euro kann man für Apples neue Workstation ausgeben. Die Ausstattungsoptionen sind trotz Switch zu Apple Silicon reichhaltig.
Der Mac Pro mit Apple Silicon war wirklich eine Überraschung: Dass die Maschine zur WWDC 2023 vorgestellt würde, hätten viele nicht (mehr) gedacht. Doch da ist er: Als überarbeitete Variante des bisherigen Intel-Xeon-basierten Mac Pro im bekannten Look, dafür mit dem neuen M2 Ultra und für Apple sehr reichhaltigen Erweiterungsmöglichkeiten. (Einen Spezial-Chip für den Mac Pro in Form eines „M2 Extreme“, der die Leistung des M2 Ultra verdoppelt hätte, hat sich Apple hingegen verkniffen.) Doch wie konfiguriert man die Workstation am besten?
Die Hardware an sich ist schon mal beeindruckend: So gibt es allein sechs PCIe-Slots der Generation 4: Vier x8 und zwei x16, jeweils einzelner und doppelter Höhe – plus ein Gen-3-Steckplatz für eine von Apple mitgelieferte I/O-Karte. Dazu kommen noch zwei HDMI-2.1-Anschlüsse und nicht weniger als acht Thunderbolt-4-Ports. Man bekommt zudem zwei 10-GBit-Ethernet-Anschlüsse plus moderne Drahtlostechnik (Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 6E mit 6 GHz).
Apple Silicon in Erweiterungsfähig
Natürlich ist der Preis gesalzen. Apple hätte in Deutschland gerne mindestens 8300 Euro für die Tower-Konfiguration und satte 9000 Euro für die Rack-Variante. Da fragt man sich schon, ob man nicht besser zum Mac Studio mit M2 Ultra greift, den Apple hierzulande ab 4800 Euro verkauft. Doch Profis werden die vielen Erweiterungsmöglichkeiten am Mac Pro schätzen – nie war eine Apple-Silicon-Maschine derart variabel. Natürlich wird es an den Anbietern von PCIe-Karten liegen, die vielen Slots auch zu nutzen.
Erste Angebote gibt es (bald), die Cards – seien sie nun für I/O, als Audiolösung, als SSD oder Videobeschleuniger ausgeführt – müssen allerdings spezifisch mit dem neuen Mac Pro arbeiten. Grafikkarten sind bislang kein Thema, doch hier liefern Apples mindestens 60 GPU-Kerne im M2 Ultra sicherlich gute Leistungen. Bleibt die Frage nach dem sinnvollsten Modell. Hier bietet Apple eine Reihe von Möglichkeiten.
Preise von 8299 bis 14.319 Euro
In der Tower-Standardvariante erhält man für 8299 Euro einen M2 Ultra mit 24 CPU-Kernen, 60 GPU-Kernen und einer Neural-Engine für KI-Anwendungen mit 32 Kernen. Gegen Aufpreis von 1150 Euro gibt es 16 Grafikkerne mehr (CPU / Neural Engine bleiben unverändert). An RAM-Arbeitsspeicher sind 64 GByte, 128 GByte (plus 920 Euro) und maximal 192 GByte (plus 1840 Euro) drin. Die SSD ist standardmäßig mit mageren 1 TByte konfiguriert, hier gibt es als Aufpreis 2 TByte (460 Euro), 4 TByte (1150 Euro) oder gar 8 TByte (2530 Euro). Es ist davon auszugehen, dass Apple hervorragend getestete High-Performance-Module verbaut, doch das muss man bei dem Preis auch erwarten können.
Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, dem Mac-Pro-Tower Rollen zu verpassen. Die 500 Euro teuren Rädchen wurden schon vielfach verspottet, bleiben aber im Angebot und können im harten Studioalltag durchaus nützlich sein. Insgesamt kann man für den Mac Pro mit Apple Silicon in der Tower-Variante also 14.319 Euro ausgeben, wenn man bei Apple direkt kauft – was zu Anfang auch Pflicht ist, weil der Handel langsamer Stückzahlen bekommen dürfte. Bestellungen werden derzeit um den 20. Juni ausgeliefert. Die teuerste Rack-Konfiguration kostet 14.519 Euro.
Sparen lässt sich bei alldem eigentlich nur bei den SSDs, die man als PCIe-Modul nachrüsten kann. SoC und RAM sind (bei Apple Silicon logischerweise) fest montiert, hier muss man vor dem Kauf genau wissen, was man gerne hätte. Es ist leidlich knausrig, dass Apple dem Standardmodell nicht mindestens 128 GByte RAM und 2 TByte SSD-Speicher gegönnt hat. Als Alternative bleibt stets der Mac Studio, den man aber nur extern erweitern kann.