Nicht nur mit Safari lassen sich auf dem iPhone Internet-Anwendungen auf dem Homescreen platzieren. Künftig ist das auch mit Googles Browser möglich.

Chrome für iOS. (Bild: Google

Nutzer der iOS- und iPad-Version von Google Chrome können künftig Web-Apps auf dem Homescreen des Geräts platzieren. Das geht aus dem jüngsten Beipackzettel der Anwendung hervor. Ab Version 115.0.5790.84, die vor wenigen Tagen erschienen ist, lässt sich die Funktion nutzen.

Wie schon Safari

Google schreibt dazu: „Du kannst deinem Startbildschirm jetzt URLs oder progressive Web-Apps [PWAs, Anm. d. Red.] hinzufügen.“ Dazu muss man in der App auf der gewünschten Website (oder der gewünschten Web-App) sein und dann in der Adressleiste das Teilen-Symbol anklicken. Dieses verfügt nun über eine neue „Zum Startbildschirm hinzufügen“-Funktion. Mit Chrome-PWAs kann man im Google-Ökosystem verbleiben, wenn man dies möchte.

Zuvor konnte man bereits Web-Apps mit Apples hauseigenem Browser Safari auf dem iPhone nutzen. Apple hatte dies mit iOS 16.4 und iPadOS 16.4 eingeführt. Seit den im März erschienenen Updates können zum Homescreen hinzugefügte Web-Apps mit neuen Schnittstellen zu nativen Apps aufschließen und erstmals auch Push-Nachrichten empfangen, inklusive einer Kennzeichnung am App-Icon über verpasste Mitteilungen. Bislang war unklar, dass dies auch für externe Browser möglich ist.

Weiterhin mit Apple-Engine

Google Chrome nutzt unter iOS und iPadOS weiterhin Apples Browser-Engine WebKit – andere Systeme sind seit Beginn des App Store im Jahr 2008 strikt verboten. In diesem Fall ist dies aber hilfreich, weil Chrome von der PWA-Funktion profitieren kann. Im Rahmen des Digital Market Act (DMA) der Europäischen Union wird allerdings damit gerechnet, dass Apple künftig zu einer iOS- und iPadOS-Öffnung gegenüber konkurrierenden Browser-Engines gezwungen werden könnte. Das Unternehmen behauptet stets, die WebKit-Pflicht sei aufgrund von Sicherheitsbedenken umgesetzt worden.

Google Chrome 115.0.5790.130 kommt mit weiteren neuen Funktionen. So kann man nun auch Texte nur teilweise über den Google-Übersetzer in die eigene Sprache umsetzen lassen. Dazu muss man diesen selektieren und halten. Aus der Tastatur heraus ist zudem die Google-Lens-Funktion erreichbar, über die man per Kamera suchen kann. Weiterhin verspricht Google eine „verbesserte Stabilität und Leistung“ des Browsers.

Quelle: https://www.heise.de/news/Chrome-fuer-iOS-Google-fuehrt-Web-Apps-ein-9218375.html