Adobes generative KI Firefly kann in der aktuellen Betaversion von Photoshop nicht nur Motive aus Prompts generieren, sondern auch bestehende Bilder erweitern.

Zu „Generative Fill“ gesellt sich „Generative Expand“: Adobe hat die Funktion von Firefly in der Photoshop-Beta erweitert.

Eigentlich veröffentlich Adobe keine Betaversionen seines Flaggschiffs Photoshop: Es bekommt einfach regelmäßig Updates und gut ist es. Mit dem rasend schnellen Siegeszug generativer Bild-KI hat sich das geändert. Im März stellte Adobe der Öffentlichkeit seinen KI-Bildgenerator Firefly vor. Im Mai veröffentlichte der Softwarehersteller eine Betaversion von Photoshop, die ihn nutzt, um Fotos mit KI-generierten Motiven zu ergänzen. Seitdem wurden laut Adobe mehr als 900 Millionen Bilder generiert.

Adobe hat diese Beta, seit sie besteht, zweimal aktualisiert. Das erste Update brachte Unterstützung unter anderem für deutschsprachige Prompts. Nun hat Adobe auch das Funktionsspektrum des eingebauten Bildgenerators namens Firefly erweitert: Mit dem Beschneidenwerkzeug kann man nun die Arbeitsfläche erweitern und den Bildinhalt von der künstlichen Intelligenz füllen lassen. Eine ähnliche Funktion hat Midjourney vor kurzem in Version 5.2 seines gleichnamigen Bildgenerators eingeführt.

Über den Tellerrand

Firefly ergänzt über den Befehl „Generative Fill“ Bildmotive, beispielsweise in einem Urlaubsfoto einen Tiger auf dem Strand, ein Segelschiff auf dem Meer und einen Leuchtturm auf der nahegelegenen Insel. Zu diesem Befehl gesellt sich nun „Generative Expand“. Nach Auswahl kann man ein Bild durch Klicken und Ziehen des Freistellungswerkzeugs erweitern, um die Arbeitsfläche zu vergrößern.

Nach einem Klick auf „Generieren“ füllt Firefly die weißen Bereiche der Arbeitsfläche mit KI-generierten Inhalten auf Grundlage der bisherigen Bildinformation. So lassen sich beispielsweise hochkant aufgenommene Landschaftsfotos ins Seitenverhältnis 16:9 überführen – ohne schwarze Balken und ohne eine weichgezeichnete Version des Bilds als Rahmen im Hintergrund. Firefly füllt den Weißraum mit oder ohne Prompt. Gibt man zusätzliche Stichwörter ein, lässt sich das Ergebnis lenken.

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Multilinguale KI

Adobe Firefly versteht nicht nur englischsprachige Prompts wie beispielsweise Midjourney, Dall-E und Stable Diffusion, sondern auch Prompts in über 100 weiteren Sprachen. Neben Deutsch sind darunter auch Französisch, Japanisch, Spanisch und Portugiesisch.

Nicht kommerziell freigegeben

Bisher steht Firefly nur als Beta in einer eigenen Web-App sowie in der genannten Betaversion von Photoshop zur Verfügung. Solange der Betastatus anhält, dürfen mit Firefly erzeugte Bilder nicht kommerziell verwendet werden. Hintergrund ist, dass Adobe ein Lizenzmodell einführen will, das die Urheber der generierten Bildbestandteile finanziell für die Nutzung entlohnt. Die Photoshop-Beta stellt Adobe kostenlos über die Creative-Cloud-App zum Download bereit.

Quelle: https://www.heise.de/news/Generative-KI-Photoshop-Beta-expandiert-Bilder-ueber-den-Rand-hinaus-9228846.html?hg=1&hgi=0&hgf=false