Die Verbraucherzentralen warnen vor Betrugsmails, die Empfänger zu einer Klarstellung auffordern. Es seien Beschwerden wegen Malware-Versands eingegangen.

(Bild: wk1003mike/Shutterstock.com)

Online-Betrüger versenden derzeit Phishing-Mails, in denen behauptet wird, dass Beschwerden zu E-Mails des potenziellen Opfers vorliegen würden. Empfänger müssten eine Klarstellung abliefern.

Im Phishing-Radar der Verbraucherzentralen warnen diese, dass insbesondere die Schwesterunternehmen GMX und Web.de betroffen seien. Das Layout der Betrugsmails ähnelt sich sehr, lediglich die Marken, Farben und Logos sind angepasst. Die Betreffzeilen lauten demnach „GMX Wir haben 48 Beschwerden uber Ihre E-Mail erhalten“ oder „WEB.DE Wir haben 48 Beschwerden uber Ihre E-Mail erhalten“.

Phishing-Masche: Klarstellung zu Beschwerden wegen Virenversands

Der Mail-Text behauptet, dass Beschwerden von anderen Mail-Diensten eingegangen seien, da das Opfer Malware und Viren versendet habe. Während im Betreff von 48 Beschwerden die Rede ist, findet sich im Mailtext die Angabe von 42 angeblichen Beschwerden.

Diese kämen von Outlook.com und Gmail.com. Auslöser seien „Tausende von Spam-E-Mails, die in den letzten 3 Tagen von Ihrer E-Mail-Adresse gesendet wurden“. Um Druck auf Opfer aufzubauen und diese zu unbedachten respektive übereilten Handlungen zu verleiten, geben die kriminellen Drahtzieher an, dass die Empfänger eine Klarstellung abliefern müssten, „um die Löschung des E-Mail-Kontos innerhalb von 48 Stunden zu vermeiden“.

Die Phishing-Mails sind nahezu identisch. Hier ein Screenshot der Betrugsmail in GMX-Optik.

In beiden Mails geben sich die Absender hilfreich: „wir empfehlen Ihnen, ein Antivirenprogramm zu installieren, wir werden das beste für Sie auswählen.“ Grammatik und Rechtschreibung geben jedoch bereits Hinweise, dass die Mails eher nicht von den vorgeblichen Absendern stammen.

Die Verbraucherzentralen zeigen auch einen Screenshot der Phishing-Mails in Web.de-Layout.
(Bild: Verbraucherzentrale.de)

Der hinter der Schaltfläche „Nach Viren suchen“ steckende Link führt schließlich zur Phishing-Seite. Dort versuchen die Betrüger, an die persönlichen Daten der Empfänger zu gelangen. Die Empfehlung laute daher, die Mails unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.

Anfang des Monats kam es zu vermehrten Aussendungen von Phishing-Mails, die angeblich vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung kamen. Die Empfänger seien vermeintlich Opfer eines Betrugs geworden und müssten aktiv werden, behaupteten die Drahtzieher dort in den Mails, warnte das LKA Niedersachsen.

Quelle: https://www.heise.de/news/Phishing-Masche-Klarstellung-wegen-Viren-Versands-gefordert-9343487.html