Um einen weiteren Beitrag zum betrieblichen Umweltschutz zu leisten, widmen wir uns heuer dem Thema „Digital Pollution“.

Was ist Digital Pollution?

Digital Pollution ist der Überbegriff für die Umweltverschmutzung, die im Zusammenhang mit digitalen Medien verursacht wird.

Der digitale Sektor verursacht verschiedene Arten der Umweltverschmutzung. Da ist zum einen die Umweltverschmutzung durch die Herstellung elektronischer Geräte und zum anderen deren Entsorgung. Während die ersten zwei Arten schwer für den Einzelnen zu beeinflussen sind, gibt es noch eine weitere Art von Umweltverschmutzung, die wir besser unter Kontrolle haben:

unseren täglichen digitalen Konsum. E-Mails und deren Energieverbrauch in CO2 Äquivalenten (CO2e)

Weltweit werden 294 Milliarden E-Mails pro Jahr (2019) versendet. Es wird geschätzt, dass sich diese Zahl bis 2023 auf 347 Milliarden erhöhen wird. Das entspricht 620 Millionen Tonnen CO2e pro Jahr. Mit nur 10 E-Mails am Tag im Arbeitsalltag kommt man auf durchschnittlich 2500 E-Mails im Jahr. Das entspricht 12 kg CO2e pro Jahr oder z.B. der Verwendung von 1200 Plastiksackerln pro Jahr.

Es kommt hierbei allerdings nicht nur auf die Menge der E-Mails an, sondern auch auf deren Inhalt. So verursacht ein E-Mail ohne Anhang im Durschnitt 4 g CO2e und ein E-Mail mit Langtext und Anhang kann für bis zu 50 g CO2e verantwortlich sein.

Nicht nur das Verschicken von E-Mails verursacht CO2e. E-Mails produzieren sogar immer noch CO2e, wenn sie weiter im Postfach einfach nur liegen und nicht gelöscht werden. Denn dann brauchen sie wieder Speicherplatz auf einem Server, der wiederum Strom verbraucht und damit wieder CO2 ausstößt.

Eine vom Energiekonzern OVO in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass die Briten täglich mehr als 64 Millionen unnötige E-Mails verschicken.

Die TOP 10 der „unnötigen“ E-Mails waren:

1. Thank you6. Have a good evening
2. Thanks7. Did you get/see this?
3. Have a good weekend8. Cheers
4. Received9. You too
5. Appreciated10. LOL

Wenn jeder Erwachsene im Vereinigten Königreich täglich ein Dankeschön-E-Mail weniger verschicken würde, würden mehr als 16.433 Tonnen CO2e pro Jahr eingespart werden. Das entspricht 81.152 Flügen von London nach Madrid.

Wie kann man nun am besten seinen eigenen digitalen CO2 – Fußabdruck reduzieren?

Hier ein paar Tipps für einen umweltfreundlicheren Posteingang:

  • Überprüfen, ob alle wichtigen Informationen enthalten sind, um sich und dem Empfänger nachfolgende E-Mails zu ersparen.
  • Nur relevante Personen in CC setzen.
  • Dateien, sofern möglich, nicht als Anhang, sondern in Form eines Hyperlinks verschicken.
  • Persönlich/ telefonisch mit Kollegen sprechen, statt E-Mails zu schicken.
  • E-Mails regelmäßig löschen und den Papierkorb regelmäßig entleeren.
  • Den Junk-E-Mail-Ordner regelmäßig entleeren.
  • Sich öfters die Frage stellen: „Ist dieses E-Mail wirklich notwendig?“.
  • Newsletter, die man nicht liest, abbestellen.
  • Benachrichtigungen von Plattformen (z.B. Facebook) deaktivieren.
  • Fotos nur in geringerer Auflösung verschicken.

Um die eigenen CO2 Emissionen zu verringern und trotzdem seine Höflichkeit nicht zu verlieren, gibt es folgende E-Mail-Signatur, die dem Empfänger im Voraus ein „Danke schön“ schickt:

> Betrachte das als ein “Danke” im Voraus. Jede E-Mail hat einen CO2-Fußabdruck. Wenn du also nichts von mir hörst, liegt es nicht an dir, sondern am Planeten.

Please consider this a ‘thanks’ in advance. Every email has a carbon footprint. So if you don’t hear back from me, it’s not because of you, it’s because of the planet.

Diese einfach in die eigene E-Mail-Signatur einfügen und sich im Voraus bedanken, anstatt 5 g CO2e mit einem „Danke“ auszustoßen.